Anne Schneider ist zunächst eine Bildhauerin, die ›physisch denkt‹, d.h. im Ergreifen, Sammeln, Schichten von Wirklichkeiten ihre Werke aus den Materialien heraus entstehen lässt. Wie die klassische Bildhauerei ihre Figuren aus dem Steinblock herausarbeitet, so wird Anne Schneider von Stofflichkeit, Historie, Struktur und Assoziationspotential der Materialien, die der Alltag ihr zuspielt, und im körperlichen Umgang mit diesen zu ihren Bildvorstellungen hingeleitet. Ein durchgehend konzeptuelles Moment liegt der Kunst von Anne Schneider auf zwei Ebenen zugrunde. Zum Einen im Zusammenwirken der eingesetzten Medien: klassische Skulptur, Fotografie, Video, Malerei, Graphik, Rauminstallation. Zum anderen in der alles durchwirkenden Beschäftigung mit dem Thema ›Raum‹. Für die Künstlerin sind alle drei Aspekte unseres Ausstellungstitels ›Conceptual Tendencies II‹ bedeutsam: ›Körper, Volumen, Raum‹. Der menschliche Körper ist für sie dabei weniger ›erzählerischer‹, als emotional-psychischer Ausgangspunkt ihrer Arbeit.